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Fallvorstellung
Hallo und herzlich willkommen bei Monogamie, Polyamorie und Co., dem Wissenspodcast rund um Beziehungen aller Art. Mein Name ist Sonja Jüngling und zusammen mit meinem wundervollen Helferlein Luna unter Unterstützung anderer lieber Menschen möchte ich Wissen und Handlungsmöglichkeiten für Beziehungen in allen Formen. für jede Person frei zugänglich machen. Damit wird unsere geliebte Vielfalt noch sichtbarer und die Welt unserer Meinung nach viel bunter und schöner. Heute gibt es eine Folge aus der Praxis, mit einem Beispiel aus meiner Arbeit als Paarberaterin zum Thema der letzten Folge. Höre dort doch gern kurz rein für Hintergrundinfos und Tipps, falls du sie noch nicht kennst. Wir möchten darauf hinweisen, dass die Namen und Details aller meiner Fälle so verfremdet sind, dass keine Zuordnung möglich sein sollte. Und dann… Geht es auch schon los mit der nächsten Folge von MoPoCo, dem Wissenspodcast zu allen Formen von Beziehungen und Liebe. So, und nun geht’s in die Praxisfolge Eifersucht Teil 3. Ich habe heute mir ein Beispiel rausgesucht von Kim und Alex. Hier haben wir eine Beziehung, die schon so an die zehn Jahre rangeht und es ist so, dass Alex schon sehr lange mit dem Thema Polyamorie in Kontakt steht und die beiden auch die Beziehung Polyamor gestartet haben und Und Kim ist da total fein mit und hat immer mal wieder Probleme gehabt am Anfang. Die haben sich auch Hilfe geholt und jetzt sind sie schon sehr lange in dem Bereich, haben auch immer wieder zwischendurch monogam gelebt, auch weil Kinder im Spiel sind und die kamen zu mir ins Coaching, weil sie einfach beide total genervt waren, dass die Eifersucht immer, immer wieder eine Rolle spielt.
Anliegen
Das, was im Alltag am nervigsten für die war, ist, dass es immer wieder Streit und vor allen Dingen danach schlechte Stimmung gibt, wann auch immer so ein Einversuchtsanfall von Kim losgegangen ist. Das, was dabei wirklich schwierig war, war, dass es so unplanbar war, weil es an manchen Tagen total gut ging und an manchen Tagen überhaupt nicht ging und da schon kleinste Anlässe zu Problemen geführt haben.
Verlauf
Also was ist passiert da oder was passiert in diesen Fällen sehr häufig? Also erstmal, dass das Potenzial für Eifersucht entsteht. sehr unterschiedlich stark oder sehr unterschiedlich ist, dass es ziemlich weit verbreitet, weil das eben auch damit zusammenhängt, wie sicher ich mich gerade in dieser Beziehung fühle, wie sicher ich mich gerade mit mir selber fühle und wie präsent gerade vergangene Erfahrungen sind. Diese drei Punkte können Unsicherheit reinbringen Und wenn diese drei Punkte, also ich sicher mit mir, sicher in der Beziehung und auch keinen Kontakt zu alten aufgearbeiteten Erfahrungen habe, dann ist die Chance relativ gut, dass ich gelassen mit Eifersuchts induzierenden Situationen sein kann. Also warum passiert das dann trotzdem? Also ganz oft ist es so, ich spreche ja ab und zu mal über den Blick fürs Ganze. Also was sind meine Werte? Was erwarte ich von Beziehungen? Und dann habe ich so eine bestimmte Erwartung von mir und dann bin ich auch in der Theorie total fein damit, dass dies oder das passiert. Ja, und wenn die Situation dann da ist, dann, ich sage jetzt mal, grätscht der Bauch dazwischen. Ja, und das sorgt dafür, also dann sagt der Bauch so, ey, das fühlt sich überhaupt nicht gut an. Und dann kämpft der Kopf, runzelt der Kopf das immer nieder und sagt, ja, aber wir hatten doch gesagt und das geht nicht. Und ich darf nicht eifersüchtig sein und so. Und dann wird dieser innere Konflikt so groß, dass es irgendwann dann so rausplatzt. Sodass dann eben, wenn die Eifersucht zuschlägt, auch direkt eine Streitsituation entsteht. Das also nicht… der Konflikt besteht. Hey, ich merke gerade, mir geht es nicht gut damit. Und ich weiß aber, dass es eigentlich gegen die Regeln ist. Sondern, dass ein richtiger Streit entsteht, weil eine bissige Bemerkung von Kim kommt oder weil direkt ein Streit vom Zaun gebrochen wird, weil rumgeschnauzt wird und so. Und das ist völlig menschlich. Und da ist es eben so, dass der Bauch und der Kopf miteinander kämpfen und irgendwann bricht sich das Bahn und dann wird es gemein. Das ist ungünstig für beide. Also für die Person, die das selber betrifft, weil die fühlt sich meistens schlecht und denkt, na, was soll denn das? Wir hatten das doch abgesprochen. Wieso fühle ich mich so doof? Aber für die andere Person auch, weil es gibt ja überhaupt keine Verlässlichkeit. Der Kopf sagt, Ja, gerne. Kannst du auf das Date gehen? Ich möchte ja auch nicht Nein sagen und ich möchte, dass unsere Beziehung toll ist und dass ich großzügig und gönnerhaft bin. Und dann gehe ich auf das Date und ich komme zurück und die Stimmung ist im Keller für Tage, weil der Bauch sich Raum geschafft hat. Weil das ist ja das, was Gefühle machen. Sie machen uns auf etwas aufmerksam, was in uns passiert. Gefühle sind stark, stärker als der Kopf in den meisten Fällen und irgendwann platzt es dann raus. Ja, und was kann man da machen? Also erstmal ist es ganz wichtig, ein gefühltes Nein auch aussprechen zu dürfen. Also Alex sagt, ich möchte nächstes Wochenende auf eine sexpositive Party mit Eike gehen und Kim spürt, das wird gerade schwierig, weil ich habe das ganze Wochenende die Kinder, ich war schon lange selber nicht mehr auf dem Date und sagt, ja prima, überhaupt kein Problem. Und also da in eine Situation zu kommen, dass Kim sich auch traut zu sagen, du, ich möchte dir das nicht verbieten und das ist ja auch nicht unsere Absprache, aber du hast mich gefragt und mir geht es gerade mit dem Gedanken nicht gut. Und da dann wirklich eine Atmosphäre, eine Einladung zu schaffen, dass Kim sich traut, das auch zu verbalisieren und das nicht gehört wird als Verbot auf diese Party zu gehen, sondern das geguckt wird, okay, was kann ich? könnten wir konkret tun, damit Kim sich mit dieser Situation wohlfühlt. Ich habe immer so eine ganze, ich glaube, es sind zwölf Punkte Plan von Dingen, von Situationen und Aspekten, die man vorher anschauen kann, damit so ein Date für die Person, die das Date nicht hat, angenehm zu machen ist. Und das kann man vorbereiten. Und vielleicht besteht ja sogar die Option, dass Alex sagt, dass… ja, okay, weißt du was, so wichtig ist mir das nicht. Ich gehe nächsten Monat. Ja, könnte ja auch sein. Aber die Einladung, dass das ausgesprochen werden darf, ist unheimlich wichtig. Das ist Punkt eins. Punkt zwei ist, dass der Bauch immer ernst genommen wird. Gefühle sind immer wahr und immer wichtig und immer ein wertvoller Hinweis. Ich würde ja auch nie auf die Idee kommen, Dauer ab, Hunger zu ignorieren. Warum soll ich also dauerhaft Eifersucht ignorieren? Es ist ein Hinweis darauf, dass in uns irgendetwas nicht in Ordnung ist, irgendetwas gebraucht wird und da darf ich nachforschen. Und das heißt nicht sofort, dass Alex nichts mehr machen darf. Das heißt einfach, lass uns zusammen dahin gucken. Das heißt, das, was ich mit dieser Art von Paaren mache, ist, dass ich Kim ganz doll helfe, in die Selbstregulation komme, dass ich den beiden Personen helfe, mit einem Nein gut umgehen zu können. Und dass ich den Personen helfe, wenn dann die schlechte Stimmung da ist, da einen Weg rauszufinden. Das kann ganz unterschiedliche Möglichkeiten, manchmal sage ich denen, sie sollen sich einen schönen Moment auf der Terrasse machen mit einem schönen Getränk. Also es geht einfach darum, aus dem Muster rauszukommen. Manchmal sage ich denen, je nachdem, wie das Paar so drauf ist, sie sollen sich zusammen schütteln oder sich Schaumstoffkeulen nehmen und sich gegenseitig verprügeln. Es ist ganz unterschiedlich, was da hilft, aber wichtig ist ja, dass dieses Muster des grummelnden Schweigens durchbrochen wird. Ich helfe Kim in der Selbstregulation. Ich helfe dieser Person also zu gucken, was brauchst du da, was kannst du tun, wo kannst du Co-Regulation holen. Also im Grunde genommen gehe ich mit ihm den Drei-Punkte-Plan durch, den ich auch in der Folge Eifersucht Teil 3 unsere Praxistipps vorgestellt habe.
Ergebnis
helfe einfach Kim bei der Selbstregulation, damit solche Situationen einfach einfacher zu handhaben sind. Und als letztes sei hier noch gesagt, wenn so eine Situation kommt, ja, Wenn ich merke, okay, jetzt irgendwie irgendwas ist blöd in mir und ich möchte das gern ansprechen, ist das super. Ich bin immer dafür, also man kann gar nicht zu viel reden, finde ich. Wichtig ist nur im Hinterkopf zu behalten, dass ich lieber ein gutes Gespräch später führe, als ein schlechtes Gespräch jetzt. Wenn ich merke, dass ich nicht gut reguliert bin, dass ich gerade sauer bin, dass ich gerade einfach denke, der hat das Gefühl ausgelöst, dann ist der auch dafür verantwortlich, dann ist das kein guter Moment, das Gespräch zu führen. Das Gespräch führen bedeutet eben auch, dass ich genug Zeit habe, dass ich ungestört bin, dass ich… in die Wertschätzung gehen kann und dass ich Sachen, die blöd rauskamen, relativieren und auffangen kann. Und das geht nicht zur Stirnangel, wenn es etwas Großes ist. Ich sage euch nicht, redet nicht drüber, wenn die Tasse nicht in die Spülmaschine eingeräumt wird, obwohl das manchmal auch ein guter Ratschlag ist, das zu verschieben auf einen Zeitpunkt, wo das passt. Ja, also. Noch mal zusammenfassend, was mache ich, wenn eine Person, obwohl sie komplett dahinter steht, das Verhalten der anderen Person gut zu heißen und zu tolerieren, was mache ich, wenn immer wieder schlechte Stimmung ist, ich helfe der einen Person in der Selbstregulation, Ich gebe Anerkennung, dass es für beide schwierig ist, wenn das so unplanbar ist. Ich mache klar, dass die Tatsache, dass der Bauch da reingrätscht und diese schlechte Stimmung macht und Streit macht, eigentlich etwas Gutes ist, dass es nämlich heißt, da ist etwas Unbeschädiges. Womit man sich beschäftigen kann. Ich helfe bei der Selbstregulation und ich helfe dabei, gute Gespräche darüber zu führen, zu einem Zeitpunkt, der auch gut passt und gebe dann Unterstützung dazu, wie die Situation, die Eifersucht auslöst, besser gestaltet werden kann. Ja, und jetzt wünsche ich euch noch einen schönen Tag. Bis dann!
Outro
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